Zwei Tage nach dem Teamevent startete für mich der individuelle Wettkampf. Die Tage dazwischen trainierte ich nochmals gut und ich fühlte mich sehr wohl.
Im Mixed mit Céline Burkart spielten wir in der zweiten Runde gegen Russen. Im ersten Satz waren wir von ihrer Spielgeschwindigkeit überfordert und schafften es nicht, den Rhythmus zu finden. Sie spielten alles flach und schnell, wir machten zu viele einfache Fehler.
Im zweiten Satz konnten wir unsere Taktik so ändern, dass wir unsere Gegner viel mehr auf dem ganzen Feld bewegen und auch öfters lang spielen.Das klappte sehr gut, der Russe hatte mehr Mühe gefährlich zu sein, wenn wir ihn bewegten. Die Frau blieb nach wie vor eine Wand, als spätere Bronzemedaillengewinnerin im Damendoppel war sie der stärkere Part in diesem Mixed. Dieser Satz war super, wir hatten tolle Ballwechsel und harmonierten gut auf dem Feld. Es wurde knapp, leider schafften wir den Satzgewinn mit 18:21 nicht mehr.
Einzug ins 1/8-Final im Doppel
Pierrick Deschenaux hatten wir in der ersten Runde ein „bye“ und spielten am Donnerstagabend gegen zwei starke finnische Spieler. Pierrick und ich freuten uns sehr auf diesen Match, da wir uns
lange auf diese EM vorbereitet haben. Von Beginn an dominierten wir das Spiel und kontrollierten unsere Gegner. Es lief alles perfekt und wir gewannen etwas überraschend klar mit 21:12 und 21:16.
Nun spielten wir am Freitagmorgen um den Einzug ins Viertelfinale gegen die Nummer 2 des Turniers Muns/Tabeling. Die Holländer waren die klaren Favoriten und müssten gewinnen. Wir konnten ohne Druck in das Spiel gehen und mit etwas Glück auf einen Exploit hoffen. Dies gelang uns sehr gut! Zwar lagen wir im ersten Satz schnell mit 3:11 hinten und wurden etwas überrumpelt durch ihre Spielgeschwindigkeit. Nach der Pause aber konnten wir unsere Spielweise derart ändern, dass der Match spannend und schon fast knapp wurde. Im zweiten Satz war es ausgeglichen bis 16:16, wo sie dann aber dank mehr Erfahrung durch den Altersunterschied nochmals einen Gang zuschalten konnten. Den Match verloren wir zwar mit 14:21, 16:21, doch konnten wir für uns das Feld als Sieger verlassen. Es war ein toller Match!
Cooler Anlass!
Somit beende ich meine letzte Junioren Europameisterschaften mit einem unglaublich tollen Turnier! Der ganze Anlass war sehr speziell, das immense Ankara und die Sporthalle mit den tausenden von
Zuschauern einzigartig. Wir hatten es sehr gut mit dem Team und genossen alle die spezielle Atmosphäre. Dass wir von den stürmischen Kindern wie Stars behandelt wurden, gab uns ein ungewohntes
Gefühl. Alle Türken sind sehr freundlich und hatten immer Freude wenn sie merkten, dass wir Touristen sind. Das Essen war etwas gewöhnungsbedürftigt, nach kurzer Zeit fand ich aber gefallen
daran. :-)
Sportlich gesehen konnte ich meine Ziele erreichen und tolle Spiele zeigen. Meine intensive Vorbereitung hat sich sehr gelohnt und gibt mir Selbstvertrauen für die Zukunft!