Camp Dänemark 2013

Training mit ehemaligem Nationalcoach

 

Vom 02. bis 09. Januar 2013 war ich mit meinem Doppelpartner Pierrick Deschenaux in Dänemark. Wir trainierten für eine Woche in Kopenhagen, im Fokus lag das Herrendoppel. Grundsätzlich genossen wir ein Privattraining mit Steen Pedersen. Er ist ehemaliger Elite-Nationalcoach von Dänemark. Dänemark ist im Badminton die Topnation in Europa und das einzige europäische Land, welches mit den Asiaten mithalten kann... :-) Bis 2008 war er 14 Jahre lang Headcoach der Nationalmannschaft und brachte Spieler wie Peter Gade oder das Herrendoppel Boe/Mogensen an die Weltspitze. So können Pierrick und ich wirklich von Glück sprechen, dass wir mit Steen eine Woche lang trainieren durften. Wir freuten uns extrem, von den Erfahrungen von einem der besten Trainer der Welt profitieren zu können.

Die Trainings mit Steen waren wirklich der Hammer! Wir lernten viele wichtige Dinge, die wir vorher zum Teil noch nie gehört haben. Die Videokamera half uns, unsere Fehler besser zu sehen und daraus zu lernen. Nach jeder Trainingseinheit schauten wir auf dem Laptop Matches von uns oder von Weltklassespielern an und diskutierten über die taktischen und technischen Punkte. Auch am Sonntag hatten wir eine Trainingseinheit, danach gingen mit Steen die Finalspiele das Greve Grandprix schauen. Gemeinsam analysierten wir die Spiele bis in jedes Detail. Diese Stunden waren extrem lehrreich.

 

Neben Weltmeistern trainiert...

 

Neben den privaten Einheiten mit Steen trainierten wir auch in einer Badminton Akademie in Greve. Einige Spieler kannten wir von den internationalen Turnieren oder Camps. Diese Trainings leitete Allan Scherfig, er war ca. zehn Jahre lang Elite-Natitrainer in der Schweiz. Zusätzlich hatten wir die Möglichkeit, zweimal am Abend in einem Club mitzutrainieren, wo der Fokus mehr im Spieltraining lag. Als wir im ersten Training plötzlich neben Weltmeistern wie Jonas Rasmussen oder Olympischen Bronzemedaillengewinner auf dem Feld standen, waren wir schon etwas baff... Auf jeden Fall war es ein tolles Erlebnis, in dieser Gruppe trainieren zu können.

 

Was macht die Stärke Dänemarks aus?

 

Es war nun das erste Mal, dass ich Trainings in Form eines Camps im Ausland absolvierte. Schon vor der Hinreise war ich sehr neugierig und vor allem gespannt, was denn der Unterschied zwischen dem Trainingsstil in Dänemark und hier in der Schweiz ist. Nach den vielen Eindrücken und Erfahrungen in Greve bin ich überzeugt, dass es vor allem an den folgenden drei Hauptpunkten liegt:

  • Es gibt vielmehr Spieler, die ein gutes Niveau haben. (Info: In Denmark gibt es ca. 2 Mio weniger Einwohner als in der Schweiz, aber sieben Mal mehr lizenzierte Badmintonspieler als in der Schweiz). Schon nur im Clubtraining in Greve waren ca. 20 Spieler, die gleichstark oder besser sind wie ich.Das ist ein grosser Sparringvorteil: Man kann sich gut an die schnelle Geschwindigkeit von Erwachsenen Spielern gewöhnen.
  • Es wird viel mehr technisch gearbeitet. Die Junioren trainieren an der Technik bis jeder Schlag perfekt ist! Vor dem Clubtraining sah ich ein 15-jähriges Mädchen, welches ein ganzes Training lang nur einen Schlag übte... Es ist also enorm wichtig, schon früh technisch gut ausgebildet zu werden.
  • Die ganz jungen Spieler (ab U11) haben neben dem Clubtraining schon sehr früh privaten Unterricht, wo sie individuell gefördert werden. Neben uns trainierteeine 12-jährige Spielerin alleine mit einem Trainer. Natürlich auch wieder hier hauptsächlich Technik.


Was mir auch Eindruck machte, waren die vielen Sportcenter. Fast in jedem grösseren Stadtteil von Kopenhagen hat es ein Badmintoncenter mit nicht weniger als ca. 20 Feldern! In der Schweiz kennen wir nur Center mit ca. 5 Feldern. Noch erstaunlicher ist aber, dass diese Felder immer ausgebucht waren! Schon am Morgen um 8:00 Uhr sind die meisten Felder besetzt und werden bis am Abend durchgehend benützt.

 

Danke

 

Es war eine sehr spannende Zeit und wir konnten beide viel lernen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt wieder einmal nach Dänemark zu gehen, da ich viel profitieren konnte. Jetzt gilt es aber zuerst, das Gelernte hier in der Schweiz in unser Spiel einzubauen, zu trainieren und dann zu festigen. Um dies zu erreichen, werden Pierrick und ich die nächsten paar Wochen mehr zusammen trainieren als üblich.

Wir sind sehr dankbar, diese Chance erhalten zu haben und danken all jenen, welche uns dieses aussergewöhnliche Erlebnis ermöglicht haben. Einen speziellen Dank an unseren Nati-Trainer Andrew Dabeka, welcher das Ganze in die Wege geleitet hat.