NLA SCHWEIZERMEISTER!

Wir habe es geschafft! Als Aufsteiger und als jüngstes Team der Liga gewinnen wir die NLA-Mannschaftsmeisterschaft! Im Finale bezwingen wir Yverdon nach einem 4:4 vom Samstag mit 5:1!!!

 

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Von Olaf Stern

Das Team Argovia schafft die Sensation und wird als NLA‐Aufsteiger Schweizermeister. Es ist der Abschluss einer unglaublichen Saison: Unser Team erreicht die Playoffs, gewinnt im Halbfinale gegen den Titelverteidiger BV St. Gallen‐Appenzell und schlägt im Finale den BC Yverdon‐les‐Bains mit 9:5.

 

Samstag (6. Mai 2017): Am Mittag ging es gut gelaunt nach Yverdon‐les‐Bains. Die Stimmung war irgendwie fast beängstigend gut, als ahnte man bereits, dass Grosses bevorstand. Selbst das Wetter - es regnete in Strömen bei der Ankunft - stört niemanden wirklich.

 

Während der regulären Saison hatte das Team beide Begegnungen gegen Yverdon‐les‐Bains für sich entscheiden können; allerdings fehlte beides Mal der Spitzenspieler Matthew Nottingham auf Seiten der Gegner. Zudem hatten Pedro Martins und Tobias Künzi im Rückspiel überraschend das 2. Herrendoppel gewonnen, wie auch Joel König das 3. Herreneinzel. Bei den Damen, unsere ehemalige Teamkollegin Ayla Huser spielt in der Zwischenzeit für Yverdon‐les‐Bains, war der Ausgang komplett offen. In der regulären Saison konnte jedes Team einmal das Dameneinzel und einmal das Damendoppel für sich entscheiden.

 

Der Start gelang aus unserer Sicht perfekt: Yverdon‐les‐Bains wollte mit dem 1. Herrendoppel (mit Matthew Nottingham und Anthony Dumartheray) sowie im Dameneinzel (Ayla Huser hatte in den letzten internationalen Turnieren top aufgespielt) einen guten Start hinlegen und unser Team unter Druck setzen. Stattdessen gewannen Hafiz Shaharudin und Nikita Khakimov ihr Doppel und Ronja Stern das Dameneinzel. Als dann auch noch Pedro Martins das 1. Herreneinzel für sich entscheiden konnte, führte unser Team sensationell 3:0.

 

Als Tobias Künzi im folgenden 2. Herreneinzel gegen Jan Fröhlich den ersten Satz überraschend gewinnen konnte, wurde es in der Halle sehr ruhig. Doch trotz beherztem Einsatz konnte Tobias sein druckvolles konzentriertes Spiel im 2. und 3. Satz nicht durchziehen und musste sich dem erfahrenen Topspieler aus Tschechien geschlagen geben. Somit konnte Yverdon‐les‐Bains auf 3:1 verkürzen. Nach dem Sieg im Dameneinzel stieg Ronja Stern an der Seite von Chantal von Rotz voller Selbstbewusstsein ins Damendoppel ein und das sollte sich bezahlt machen. Dieses gewann man souverän in zwei Sätzen und brachte unser Team mit 4:1 in Führung. Sollte es wie in St. Gallen gar gelingen, den Gegner auswärts zu besiegen? Denn mit dem Mixed, dem 3. Herreneinzel und auch dem 2. Herrendoppel hatte unser Team noch weitere heisse Eisen im Feuer.

 

Doch nun erwachten die Gegner aus Yverdon‐les‐Bains und starteten unter ohrenbetäubenden Getrommel die kaum geglaubte Aufholjagd. Sie gewannen mit Anthony Dumartheray das 3. Herreneinzel gegen Joel König in zwei Sätzen (Joel fand überhaupt nicht ins Spiel) und anschliessend auch das Mixed über die volle Distanz. Regelrecht in Spielrausch gekommen, erzielte Yverdon‐les‐Bains dann mit dem Sieg im 2. Herrendoppel noch den Ausgleich zum 4:4. Nach Sätzen stand es ebenfalls unentschieden 10:10 und in den Punkten führte Yverdon‐les‐Bains nun sogar.

 

Dennoch war unser Team mit dem Ergebnis sehr zufrieden ‐ das Unentschieden war eine gute, wenn auch spannende Ausgangssituation für das Rückspiel zu Hause.

 

Sonntag (7. Mai 2107): Am Morgen erwartete die Mannschaft eine erste Überraschung: Yverdon‐les‐Bains war bereits ganz früh im Bus mit vielen Fans (und den Trommeln) angereist. Die nächste Überraschung für alle war die von Fredi Heymann im Stillen organisierte Eröffnung mit einer Pyroshow.

 

Dann wurde es aber sportlich. Die Ausgangslage war klar: Das Team, das 9 Siege in Summe erreicht, ist Schweizer Meister. Bei 8:8 Gleichstand wären die Sätze ausschlaggebend und anschliessend die Spielpunkte. Begonnen wurde mit dem 1. Herrendoppel und dem 1. Herreneinzel, um mit zwei erhofften Siegen Druck auf den Gegner aufzubauen. Sowie Spielertrainer Hafiz Shaharudin an der Seite von Nikita Khakimov als auch Pedro Martins meisterten ihre Aufgabe erneut gut und brachten unser Team mit 6:4 in Führung. Auch das dritte Spiel, das Dameneinzel, konnte Ronja Stern erneut klar in zwei Sätzen für sich entscheiden, so dass es bereits 7:4 stand. Als dann jedoch das 2. Herrendoppel wie am Vortag von Yverdon‐les‐Bains gewonnen wurde, stellte sich die Frage, ob sich die Ereignisse vom Vortag wiederholen sollten?

 

Im 3. Herreneinzel spielte bereits Joel König erneut gegen den Altmeister und zig‐fachen Schweizermeister Anthony Dumartheray. Und wie er spielte! Gegenüber dem Vortag ie ausgetauscht. Die Niederlage vom Samstag hatte König mental und physisch komplett verarbeitet und erwischte seinen Gegner auf dem falschen Fuss. Entsprechend konnte er den ersten Satz für sich entscheiden. Nachdem im zweiten Satz die Konzentration etwas nachgelassen hatte und dieser verloren ging, musste der 3. Satz entscheiden. Mit beherztem Kampf und der Unterstützung des Heimpublikums konnte König diesen zur Vorentscheidung für das Team Argovia gewinnen und das Damendoppel mit einem Steilpass zum "Matchspiel" aufs Feld schicken. Es stand nun 8:5 und es fehlte nur noch ein Sieg.

 

Diese Vorlage liessen sich Chantal von Rotz und Ronja Stern nicht nehmen. Mit rasantem Tempo, Nervenstärke und nie zuvor gezeigtem Selbstvertrauen, fegten sie die Damen von Yverdon‐les‐Bains mit 21:16 und 21:12 vom Feld und liessen sich von der ganzen Mannschaft und den zahlreich erschienen Zuschauern feiern.