Tokio 2020 ohne Joel

Es war im Jahr 2013, als ich mich hinsetzte, einen Stift zur Hand nahm und aufschrieb, wie ich mir die nächsten 8 bis 12 Jahre meines Lebens vorstelle. Es war jener Moment, bei dem ich beschloss, dass ich den Weg zum Profisportler einschlagen möchte. Ich war überzeugt diesen Weg zu gehen, um das Beste aus den Privilegien und der Unterstützung zu machen, die ich zuvor als Junior so grosszügig erfahren hatte.

 

Ich schrieb also auf was meine Ziele sind, wie ich sie zu erreichen gedenke und was ich brauchen würde, um meine Perspektiven zu wahren und das harte Sportgeschäft nicht aufzugeben, bevor ich diese Ziele erreicht habe. Meine Trainer, Berater und meine Familie halfen mir dabei, auf dem richtigen Weg zu bleiben und ebendiese Chancen zu ergreifen, das Beste aus meinen Möglichkeiten zu machen.

So war es vor 8 Jahren, als ich als 18-jähriger Junge zum ersten Mal daran dachte, dass ich eine Chance haben könnte, mich für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu qualifizieren. Doch nun sind die Olympischen Spiele in vollem Gange - ohne Joel. Auch wenn ich dieser Kampagne viel untergeordnet habe und stets an diese Möglichkeit geglaubt habe, verblassten auch die letzten Chancen irgendwann. In der zwei Jahre dauernden Qualifikationsphase gelang es mir bei weitem nicht, mich für dieses grosse Ereignis zu qualifizieren. Doch trotz aller Anstrengungen, Investitionen und Trainings: Es reichte einfach nicht, um einen der seltenen Plätze zu erlangen.

 

Da dies nun Realität ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich bei allen zu bedanken, die meine "Road to Tokio" unterstützten und in all den Jahren an meiner Seite waren. Ich weiss jede Unterstützung sehr zu schätzen, ich fühlte mich stets wie in einem grossen Team. Ich akzeptiere meine Niederlage, aber ich freue mich sehr auf die nächsten Jahre auf der internationalen Tournee, auf die Jagd nach meinen Zielen und auf die Arbeit an mir selbst! Ich blicke auf sehr wertvolle und lehrreiche Jahre zurück und möchte diese Erfahrungen für die Zukunft gerne mitnehmen. Zu guter Letzt wünsche ich allen Athleten, die derzeit in Tokio sind, viel Glück und viel Spass.